Die Kermesbeere oder auch Phytolacca decandra ist ein altes Volksheilmittel, welches für die Homöopathie wiederentdeckt wurde. Sie hilft besonders Frauenleiden, Beschwerden im Hals-Nasen und Ohrenbereich, Rheumatismus, Infektionen und Kindern im Zahnungsalter.
Die Pflanze und deren Beeren
Die Phytolacca gehört zur Gattung der Kermesbeerengewächse, wobei der Name „kermes“ aus dem persischen stammt und für die Farbe rot steht. Bei den Pflanzen handelt es sich um krautige Pflanzen die eine Höhe von einem bis zwei Meter erreichen. Durch den rötlichen aufrechten Stängel erhielten die Pflanzen den Namen Kermesbeere. Im Volksmund wird sie auch spanische Brombeere, virginische Purganz, amerikanischer Nachtschatten oder Mermaszelteln genannt. Die Pflanze trägt im Spätsommer viele fleischige, dunkelrote Beeren, die bis zur Vollreife eine beinahe schwarze Färbung erreichen. Der Saft der Trauben ist stark toxisch und weinähnlich. Für die Homöopathie wird aber nicht nur die Beere, sondern die ganze Pflanze verarbeitet. Am öftesten angewendet wird das Homöopathikum bei Mandelentzündung, schmerzhaften Regelblutungen und bei chronischem Rheumatismus.
Die Phytolacca wirkt
- entzündungshemmend
- immunstärkend
- harntreibend
- schmerzstillend und
- schleimlösend.
Kermesbeeren helfen bei Frauenleiden
Wie bereits erwähnt wird das homöopathische Mittel besonders bei einer schmerzhaften Menstruation aber auch bei einer zu schwachen oder ausbleibenden Regelblutung verordnet. Das Mittel lindert aber auch Beschwerden anderer prämenstrueller Syndrome, wie geschwollenen Brüsten, Migräneanfällen, Nervosität oder Übelkeit. Auch eine Eierstockentzündung kann so behandelt werden. Die Behandlung sollte bereits bei Auftreten erster Symptome beginnen und erst wieder abgesetzt werden, wenn die Beschwerden völlig verschwunden sind. Empfohlen werden morgens und abends jeweils drei Globuli Phytolacca decandra.
Die Phytolacca lindert Beschwerden im HNO-Bereich
Bei Beschwerden wie Lymphknotenhyperplasien, Angina mit Reizhusten, Nasenschleimhautentzündungen und Zahnfleischentzündungen wird die Kermesbeere ebenfalls zur Behandlung eingesetzt. Auch bei Bronchitis und Drüsenentzündungen bringt die Behandlung mit dem Homöopathikum Linderung. Zusätzlich hilft die Beere bei übel riechendem Atem nach einer ausgetrockneten Kehle und bei einem Kloßgefühl im Hals einhergehend mit Ohrenschmerzen. In diesem Fall werden je nach Schwere der Beeinträchtigung ein- oder zweimal am Tag fünf Globuli eingenommen, bis die Infektion abgeklungen ist.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten bei Erwachsenen und Kindern
Wer unter chronischen Rheumaschmerzen leidet, der sollte täglich fünf Globuli einnehmen. Das wirkt auch bei Muskelschmerzen und bei bestimmten Knochenkrankheiten. Auch bei Abszessen, Diphterie, Nephritis mit blutigem Urin kann das Homöopathikum Abhilfe schaffen. Ebenso kann gegen Herpes, Stomatitis, Prostatitis, Ausschlägen, grippalen Infekten oder Adenitis angekämpft werden. Kindern, die zahnen und in Gegenstände beißen, sollten ebenso mit der Kermesbeere behandelt werden. Auch bei Fieberzuständen des Kindes, bei Gliederschmerzen oder Frösteln bringt das Mittel Linderung. Es hilft auch Müttern, die über zu wenig Muttermilch verfügen aber trotzdem stillen möchten.
Weitere Homöopathische Mittel
- Lachesis (Buschmeisterschlange)
- Allium cepa (Rote Zwiebel)
- Arsenicum album (weißes Arsenik)
- Cocculus (Kockelskörner)
- Colocynthis (Koloquinte)
- Daphne Mezereum (Seidelbas)
- Eupatorium Perfoliatum (Wasserdost)
- Natrium chloratum (Kochsalz)
- Phosphorus (Phosphor)
- Phytolacca (Kermesbeeren)
- Pulsatilla pratensis (Kuhschelle)
- Silicea terra (Kieselerde)
- Sulfer (Schwefel)
- Dulcamara (Bittersüßer Nachtschatten)
- Sepia officinalis (Tintenfisch)
- Cimicifuga Racemosa (Trauben-Silberkerze)
- Sarsaparilla (Stechwinden)
- Belladonna (Tollkirsche)
- Okoubaka
- Carbo vegetabilis (Holzkohle)
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