Was ist ein „Läuferknie“? Und was kann man dagegen tun?

Viele Läufer kennen das Problem. Wenn das Knie nach wenigen Metern anfängt zu schmerzen, wird nicht nur die Leistung eingeschränkt, sondern auch die Motivation stark gedämpft. Schließlich läuft niemand gerne weiter, wenn es wehtut. In schweren Fällen wird sogar das Gehen zur Qual. Viele Läufer leiden an dem sogenannten „Läuferknie“. Doch was ist das eigentlich?

Das Läuferknie

Unter einem Läuferknie versteht man eine Überlastungsverletzung. In fast allen Fällen wird das Schmerzsyndrom durch eine Überbelastung der Sehnenplatte am Knie hervorgerufen. Diese befindet sich an der Außenseite des Oberschenkels und ist die Schwachstelle der meisten Läufer. Von ihr gehen Muskelstränge zum Hüftgelenk und zum Kniegelenk. Deswegen ist die Ursache eines Läuferknies nicht immer auf das Knie selbst zurückzuführen, sondern kann in einigen Fällen auch von der Hüfte ausgelöst werden. Die Schmerzen entstehen, wenn die Sehnenplatte über den äußersten Knochenvorsprung des Oberschenkels, kurz über dem Kniegelenk reibt. Ebenfalls betroffen können der Schleimbeutel oder die Knochenhaut des Oberschenkelknochens sein.

Risikofaktoren

Läufer gehören zu den Risikogruppen für das Läuferknie. Das liegt an der ständigen Beug- und Streckbewegung der Kniegelenke. Besonders gefährdet sind Einsteiger oder Sportler, die auf einen Wettkampf hinarbeiten. In der Regel tritt das Läuferknie nämlich vor allem dann auf, wenn die Trainingsumfänge zu schnell gesteigert werden. Die Kondition entwickelt sich nämlich deutlich schneller weiter als Gelenke, Sehnen und Muskeln. Deswegen wird empfohlen, das Pensum nicht mehr als 5 Prozent pro Woche zu erhöhen und immer wieder Regenerationsphasen einzulegen. Auf diese Weise können viele unnötige Überlastungsverletzungen vermieden werden. Zusätzlich gefährdet sind außerdem Menschen mit O-Beinen. Durch die Fehlstellung kann es viel eher dazu kommen, dass die Sehnenplatte Probleme macht.

Symptome

Ein Läuferknie kommt in den seltensten Fällen unangekündigt. Meist macht es sich vorab durch dumpfe, aber nur sehr leichte Schmerzen etwas oberhalb des Kniegelenks bemerkbar. Beim Treppensteigen oder Laufen ziept es zu Beginn nur leicht. Als Läufer sollte man auf solche Anzeichen achten und ein, zwei trainingsfreie Tage einlegen. Gegebenenfalls kann auch das Laufpensum der Woche deutlich heruntergeschraubt werden. Wer dennoch fleißig weiter trainiert, läuft Gefahr, dass sich stechende und kaum auszuhaltende Schmerzen breitmachen. In diesem Fall ist sofortiger Trainingstopp angesagt. Als wirksamer Sofortschutz ist die Kältebehandlung ideal. Eiselementen aus dem Gefrierfach schaffen Linderung und sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße verengen. Schwellungen gehen zurück und anschließend herrscht eine bessere Durchblutung, die die Genesung vorantreibt. Entzündungshemmende Salben sind ebenfalls eine gute Idee. Gehen die Schmerzen nach wenigen Tagen nicht von alleine zurück, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob es sich nicht doch um eine andere Verletzung handelt.

Langsam wieder einsteigen

Mit einem Läuferknie ist nicht zu spaßen. Auch wenn die Schmerzen verschwunden sind, sollte man nicht wieder voll ins Training einsteigen, sonder sich langsam herantasten. Die Leistungsgrenze sollte deutlich niedriger angesetzt werden als zu gesunden Zeiten. Am besten beginnt man, wie ein echter Laufanfänger, der aufgrund seiner Kondition nur wenige Minuten durchlaufen kann. Mit eingebauten Gehpausen macht man es dem Knie deutlich leichter sich wieder an die Belastung zu gewöhnen.

Foto: © Dmytro Panchenko – Fotolia.com