Seit einigen Jahren sehen die Zuschauer immer häufiger Sportler und vor allem Hochleistungssportler, die sich bunte Bänder offenbar wahllos auf den Körper geklebt haben.
Die sogenannten Kinesio Bänder werden in den Farben Schwarz, Rosa oder Blau verwendet, wobei die unterschiedlichen Farben laut der kinesiologischen Farblehre ausgewählt werden.
Verschiedene Taping Techniken für die Heilung
Die Kinesio Tapes werden vorrangig bei schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt wie bei Reizungen der Muskeln, Sehnen oder Körperskelett. Kinesio Tapes sind meist fünf Zentimeter breit und bestehen aus einem elastischen, selbsthaftendem Klebeband ähnlich einem Pflaster.
Der Japaner Kenzo Kase entwickelte mehrere, verschiedene Klebetechniken für die Kinesio Tapes, die neben den unterschiedlichen Farben auch eine unterschiedliche Wirkung haben sollen. Allerdings sollen diese Kinesio Tapes nur wirken, wenn sie von einem entsprechend geschulten Therapeuten angewendet werden. Die einmal installierten Tapes halten bis zu zwei Wochen auf dem Körper, wenn sie nach dem Duschen nicht entfernt werden.
Es gibt verschiedene Methoden wie das K-Taping, Chiro- oder Medi-Taping. Manche Sportärzte vermuten eine minimale Auswirkung der Kinesio-Tapes auf die Haut, indem sie durch die Tapes besser durchblutet wird, was zu einer Leistungssteigerung infolge der besseren Gewebedurchblutung führen soll. Manche Sportler schwören darauf, wobei es genauso Leichtathleten wie auch Tennisspieler oder Sportler aus besonders risikoreichen Sportarten sind.
Die Tapes sind genauso entscheidend wie die Klebetechnik
Sie gehen auf den Japaner Kenzo Kase zurück, der die Kinesio Tapes mit einer speziellen Klebetechnik anwendete und so zahlreichen Sportlern Schmerzlinderung brachte. Dieser Effekt konnte jedoch bisher nicht wissenschaftlich bestätigt werden, weshalb zurzeit noch ein Placebo-Effekt vermutet wird.
Die meisten Sporttherapeuten, die mit Kinesio-Tapes arbeiten, halten diese bunten Tapes nur für wirkungsvoll, wenn sie mit der richtigen Klebetechnik angelegt werden. Dazu gehört eine spezielle Ausbildung. Einfach einige bunte Tapes auf den Körper zu kleben, hat nicht den gleichen durchschlagenden Erfolg wie ein fachgerechtes Taping. Es wird jedoch nicht nur zur Linderung von Störungen im Bewegungsapparat eingesetzt, sondern die Kinesio-Tapes sollen auch einer möglichen Schwäche oder sogar Verletzung entgegen wirken. Jedoch konnte dieser Effekt leider nicht in einer einer groß angelegten Metastudie nachgewiesen werden.
Was dem Kopf hilft, hilft dem Sportler
Obgleich der Placebo-Effekt bei Medizinern verpönt ist, zeigt er doch im Alltag oft eine verblüffende Wirkung. Inwieweit Kinesio-Tapes nützlich sind, muss jeder Sportler, egal ob Hobby- oder Profisportler, für sich selbst klären. Wer an die Wirkung von Kinesio-Tapes glaubt und wer sich dadurch besser fühlt, sollte sie auf jeden Fall nutzen. Manchmal kann einem schon der Glaube über die nächste Hürde helfen.
Allerdings heißt dies noch lange nicht, dass Kinesio-Tapes wirkungslos sind. Schließlich wird die Homöopathie von vielen Schulmedizinern abgelehnt und trotzdem von vielen Menschen mit Erfolg angewendet. Wichtig ist vor allem, dass der Sportler sich mit den Tapes wohlfühlt und ihm vielleicht seine Schmerzen lindern.
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