Hat eine fettarme Ernährung auch Nachteile?

Bei einer fettarmen Ernährung wird darauf geachtet, dass das Fett, das über die Nahrung aufgenommen wird, drastisch reduziert und auf ein Minimum beschränkt wird. Doch diese fettarme Ernährungsweise (Low-Fat) ist auch mit Nachteilen verbunden.

Reduzierung der Fettzufuhr

Fett macht nicht automatisch dick. Trotzdem zählt eine fettreiche Ernährung zu den Gründen, warum oft einige Pfunde zu viel an Bauch und Hüften zu finden sind. Doch wer gänzlich auf Fett verzichtet, kann dem Körper langfristig schaden. Fett ist nicht nur ungesund, sondern liefert dem Körper lebensnotwendige Fettsäuren. Weiter können die fettlöslichen Vitamine D, E, A und K (weitere Infos) nur dann vom Körper verwertet werden, wenn dieser ausreichend mit Fett versorgt wird. Vitamine aus Gemüse benötigen Fett, um vom Körper aufgenommen zu werden.

Richtige Fettreduktion

Fett wird oft als ungesunder Dickmacher bezeichnet. Aus diesem Grund greifen Verbraucher zu Light-Produkten. Fett wird aus zahlreichen Lebensmitteln verbannt und der unliebsame Inhaltsstoff wird anderweitig ersetzt. Vergessen wird dabei, dass eine starke Fettreduktion nachhaltig sogar gesundheitsschädlich sein kann. Fett ist nicht lediglich eine Energiereserve für den Körper, sondern schützt auch lebenswichtige Organe wie Nieren, Herz und Lunge. Werden diese Organe verletzt, so sorgen die Stammzellen aus dem Fettgewebe dafür, dass der Schaden in gewisser Weise repariert wird. Zudem werden im Fettgewebe des Körpers fast alle wichtigen Botenstoffe erzeugt. Die bloße Reduzierung der Fettmenge in der Nahrung sorgt nicht automatisch dafür, dass der Körper gesünder ist. Es wurde wissenschaftlich bis dato kein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck, Krebs, Diabetes und Fett nachgewiesen.

Ungesättigte Fettsäuren: Lebenswichtig für den Körper

Statt generell auf Fett zu verzichten, ist es angebracht, das richtige Fett zu verzehren. Ungünstig auf den Körper wirken sich gesättigte Fette aus, die in rotem Fleisch sowie in Milchprodukten enthalten sind und die Gefahr von Gefäßerkrankungen und Infarkten erhöhen können. Trans-Fettsäuren, die entstehen, wenn Fett gehärtet sind, sollten ebenfalls gemieden werden, denn sie treiben den schädlichen Cholesterinspiegel in die Höhe. Backmargarinen, aus denen Snacks und Blätterteig hergestellt werden, weisen extrem hohe Anteile an Transfetten auf. Ungesättigte Fette wirken sich allerdings positiv auf den Körper aus. Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäure, Omega-3 und Omega-6 (mehr Infos hier) schützen vor Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Enthalten sind diese ungesättigten Fettsäuren in Lein-, Walnuss- und Rapsöl.

Kein Nullfettwahn

Statt Fett zu streichen, sollte auf besonders hochwertiges Pflanzenöl gesetzt werden. Light-Produkte sind nicht immer fettarm, denn sie müssen lediglich 30 Prozent weniger Fett enthalten als das normale Produkt. Zudem werden erhebliche Mengen an Kohlenhydraten beigefügt, damit das Wasser gebunden wird und der Geschmack bewahrt wird. Weiter ist der Energiegehalt oft ebenso hoch wie bei herkömmlichen Lebensmitteln. Eine Reduktion der ungesunden Fettsäuren ist durchaus gesundheits- und figurfreundlich. Wer diese durch hochwertige und ungesättigte Fettsäuren ersetzt und Industriefette meidet, reduziert das Gewicht und versorgt den Körper trotzdem mit lebenswichtigen Stoffen.

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