Was versteht man unter einer Faszientherapie?

Die Medizin des 21. Jahrhunderts ist weit fortgeschritten, doch immer wieder kommen neue Erkenntnisse um den menschlichen Körper ans Tageslicht.

2007 stellte der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still die Behandlung eines bis dahin unterschätzten Organs vor: der Faszien, deren Störung das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinträchtigen.

Faszien und ihre Bedeutung

Faszien sind feine, bindegewebige Häute. Sie umhüllen alle Organe, Knochen, Muskeln und Gefäße im Körper und grenzen sie so voneinander ab. Da sich in den Faszien die größte Anzahl an Rezeptoren und Nervenzellen befindet, werden sie im erweiterten Sinne als Sinnesorgan bezeichnet. Sobald sie unter Spannung stehen, fühlen wir uns gestresst und unausgeglichen. Ein gesunder Faszienkörper ist stark, straff, belastbar und verfügt über große Elastizität. Mit zunehmendem Alter verlieren Faszien an Struktur und damit die jugendlich elastische Bewegungsqualität. Durch die enge Verbindung der Faszien untereinander können Spannungen in andere Körperteile übertragen werden. Doch das sind nur einige von vielen Aufgaben, die die Faszien in unseren Körpern übernehmen.

Weitere Aufgaben:

  • Faszien dienen als Energiespeicher und spielen bei der Krafterzeugung eine wichtige Rolle. Je elastischer die Faszien, desto mehr Kraft wird erzeugt und übertragen.
  • Die Lymphe wird zwischen den Faszien abgeleitet. Eine Flüssigkeit, die Abbauprodukte zu unseren Zellen hin und wieder wegtransportiert.
  • Faszien sind mit sympathischen Nervenendigungen durchsetzt und wirken somit auf unser vegetatives Nervensystem ein. Dadurch stehen sie in Verbindung mit lebenswichtigen Funktionen wie Atmung und Verdauung.
  • Faszien bilden die veränderliche Grundmatrix, welche sich den unterschiedlichen Belastungen des Körpers anpasst und diesen somit äußerlich verändert.

Faszientherapie

Bei einer Störung verkürzen, verkleben und verhärten sich die Faszien, wodurch es zu einer dauerhaften und oftmals schmerzvollen Eingrenzung des Bewegungsspielraums der Muskulatur und der Gelenke kommt.

Ursachen dafür sind:

  • psychischer Stress
  • Operationen
  • Entzündungen
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Verschlakungen
  • Schonhaltungen
  • Bewegungsmangel
  • falscher Gebrauch des Körpers

Sport, Gymnastik und andere Bewegungsarten helfen nur dabei, den Elastizitätsverlust des Körpers zu reduzieren. Eine Faszientherapie dagegen führt durch das Anwenden manueller Techniken dazu, Faszien zu lösen und zu mobilisieren. Diese werden in der Regel von Osteopathen angeboten. Z.B. Johann Tschikanzew mit seiner Website www.osteopath-dosal.de ist der Osteopath in Nürnberg, der diese Therpaie gezielt anbietet. Bei lösenden Techniken wird ein tiefer, schmelzender Druck über die Hände, Ellenbogen und Knöchel angewendet, wodurch die natürliche Durchfeuchtung der Gewebe wieder angeregt wird. Dadurch wird die Gleitfähigkeit sowie die Elastizität verbessert. Zur Erreichung der tieferen Faszienschichten, wird eine Fango, ein zu Schlamm verarbeitetes, mineralhaltiges Gestein, auf drei vegetative Nervengeflechte aufgelegt. Dementsprechend wird eine tiefe Gewebeentspannung über das Nervensystem erreicht. Nach der Therapie sollte möglichst viel Wasser zu sich genommen werden, um die Ausscheidung gelöster Stoffe zu unterstützen. Es wird geraten auf Nikotin, Alkohol und Schmerzmittel, so weit wie möglich, zu verzichten. Eine Therapie emphiehlt sich sowohl bei bestehenden Beschwerden, als auch als Vorsorgemaßnahme. Sportler zum Beispiel können dadurch ihre Leistungen spürbar optimieren und das Verletzungsrisiko mindern.

Fazit

Durch eine Faszientherapie wird das Wohlbefinden gesteigert. Schmerzen lassen nach und der Körper wird beweglicher.

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