Reimport von Medikamenten: Gibt es Unterschiede zum deutschen „Original“?

Wo liegt der Unterschied zwischen deutschen Arzneimitteln und Reimportierten? Wir erläutern, welche Regelung für Reimporte bestehen und was man wirklich dabei sparen kann.

Ein Arzneimittel dient in bestimmter Dosierung zur Heilung oder Vorbeugung. Auch wird es nach einer Diagnose einer Krankheit verschrieben.

Es gibt vier Gruppen von Arzneimitteln:

  • freiverkäufliche
  • apothekenpflichtige
  • rezeptpflichtige
  • Betäubungsmittel

Reimporte, auch Importarzneimittel genannt, sind sogenannte originale Arzneimittel, die ursprünglich für das Ausland vorgesehen waren. Auf dem Vertriebsweg dorthin wurden sie aufgekauft und gelangten somit zu günstigeren Auslands-Preisen wieder zu uns nach Deutschland zurück. Auch, wenn die Verpackung eine ausländische Schrift aufweist, die dann manchmal mit einem Etikett aus Deutschland überklebt ist, handelt es sich 100% um ein Original. Es sind keine Fälschungen. Gekauft in einer ordentlichen Apotheke ist damit mit Sicherheit alles in Ordnung.

Gerne kann man in der Apotheke gezielt nach Reimporten nachfragen, der Apotheker ist darüber sicherlich erfreut, es heißt, dass eine bestimmte Quote an Reimporten verkauft werden muss – dadurch wird unser Gesundheitssystem entlastet. Genauer gesagt schreibt dies seit 2002 das „Arzneimittelausgabenbegrenzungsgesetz“ = AABG vor, wobei die Importquote 5% betragen soll (Quelle).

Gibt es Vorteile, sich für den Reimport zu entscheiden?

Das Original und der Reimport sind völlig identisch, nur Beipackzettel und Packungen können in einer anderen Schrift sein. Von den Inhaltsstoffen und den Wirkstoffen sind sie jedoch völlig identisch, das wird der Apotheker gerne noch einmal bestätigen. Es handelt sich hierbei lediglich um einen gewerblichen Import von Arzneimitteln, die im Ausland hergestellt worden sind.

Bei einem Reimport wird quasi das Vertriebsnetz des eigenen Landes umgangen um einen Preisvorteil zu realisieren, weil die Ware nun zu einem Auslandsprodukt geworden ist. Sie gehören als fester Bestandteil mit zum deutschen Arzneimittelmarkt und nehmen in dieser Form mittlerweile mehr als 10% ein. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Reimporte können bis zur Hälfte und mehr günstiger sein, als das Original.

Was ist eine Patentlaufzeit eines Arzneimittels?

Wenn ein neues Medikament entwickelt wird, ist dies meist sehr kapitalintensiv und zeitraubend. Es müssen umfangreiche sogenannte Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprüfungen gemacht werden. So kann es manchmal länger dauern, bis ein neues Medikament dann endlich zugelassen wird und auf dem Markt zur Verfügung steht.
Hier kommt die sogenannte Patentlaufzeit ins Spiel. Der forschenden Firma, die das Medikament entwickelt hat, wird ein zeitliches Monopol gesetzt, welches sich Patentlaufzeit nennt. In dieser Zeit muss das Medikament auf ihren Nutzen hin geprüft werden. Ist diese Zeit abgelaufen, dürfen auch andere Firmen ihre eigene Präparate (Generika) herstellen, mit dem gleichen Wirkstoff versteht sich und ihre Produkte auf den Markt bringen. Dies führt dann dazu, dass ein starker Preisrückgang des Präparats die Folge ist.

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