Masern-Impfung: Worum geht bei der aktuellen Diskussion genau?

Das Thema „Impfungen“ ist grundsätzlich ein Thema, das sehr stark zu polarisieren scheint. Aktuell ist die Masern-Impfung wieder ein viel diskutiertes Thema. Warum das so ist und worum es dabei eigentlich genau geht, wird in diesem Artikel erläutert.

Pro und Contra

Wenn es um das Thema Impfen geht, scheinen sich zwei „Lager“ gebildet zu haben, die beide sehr unterschiedlicher Meinung sind. Da wären zum einen die Menschen, die das Impfen als sinnvoll erachten und befürworten, und die Menschen, die meinen, dass das Impfen zu einem großen Teil lediglich „Geldmacherei“, gefährlich und eher nicht empfehlenswert sei. Stattdessen, so die Impfgegner, sollten die Menschen lieber von der Natur gegen mögliche Gefahren „abgehärtet“ werden, oder es sollten zumindest Alternativen zum Impfen angeboten werden.

Seit ein 1,5 Jahre alter alter Säugling, der nicht gegen Masern geimpft war, als Folge einer Masern-Erkrankung verstorben ist, ist die Diskussion zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern wieder neu entfacht.

Impfen: Sinnvoll oder Unsinnig?

Die Menschen, die für das Impfen sind, argumentieren unter anderem damit, dass wenn mehr Menschen sich impfen lassen würden, gleichzeitig auch mehr Menschen, die nicht geimpft sind, geschützt wären. Denn je weniger Menschen gegen eine Krankheit, wie zum Beispiel gegen Masern, geimpft sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Krankheit zu einer Art „Massenproblem“ wird, so, wie es aktuell in Berlin mit der sogenannten Masern-Welle der Fall ist. Dazu kommt, dass Säuglinge erst ab einem Alter von 11 Monaten geimpft werden dürfen, und ihre Gesundheit damit quasi von ihrem Umfeld abhängt. Manche Menschen sind auch gar nicht aktiv gegen das Impfen, glauben jedoch irrtümlicherweise, dass ihr Kind automatisch gegen bestimmte Krankheiten immun ist, da die Mutter ausreichend geimpft wurde oder schon mal an der besagten Krankheit erkrankt war. Tatsächlich hält diese Art von Schutz jedoch maximal nur ein Jahr an. Manche vergessen auch einfach, die jeweiligen Impfungen bei sich oder bei ihren Kindern „auffrischen“ zu lassen. Der Glaube, dass es für die Entwicklung eines Kindes besser ist, es alle möglichen Krankheiten einfach mal „durchmachen“ zu lassen ist leider ebenfalls nicht richtig, da auch Kinderkrankheiten im schlimmsten Fall zum Tod führen können.

Beschäftigt man sich mit der Argumentation von Impfbefürwortern und Impfgegnern wird klar, dass jede Position irgendwie nachvollziehbar ist. Ratsam wäre es, wenn jeder sich ganz bewusst mit dieser Materie und all den vorhandenen Vor- und Nachteilen auseinandersetzen würde und dann für sich entscheidet, welchen Standpunkt er für sich am besten vertreten kann. Außer Acht gelassen werden sollte dabei jedoch nicht, dass man auch seiner Umwelt gegenüber eine bestimmte Mitverantwortung trägt. Und auch ein Säugling kann noch nicht für sich selbst entscheiden, sondern bedarf Eltern, die, so gut es ihnen möglich ist, dafür sorgen, dass es den größtmöglichen Schutz vor allen möglichen Gefahrenquellen erhält.

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