Geschlechtskrankheiten: Warum Verhütung so wichtig ist

Mit Kondomen verhüten? Viele Menschen sind von dieser Vorstellung eher abgeneigt. Doch gibt es zahlreiche Geschlechtskrankheiten, die durch Viren, Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden und vor denen man sich nur mit Kondomen schützen kann. Hier sind die bekanntesten Geschlechtskrankheiten zusammengefasst.

Durch Bakterien hervorgerufene Geschlechtskrankheiten

Syphilis, die Geschlechtskrankheit, die auch als Franzosenkrankheit bezeichnet wird, entsteht aufgrund einer Infektion mit schraubenförmigen Stäbchenbakterien. Diese gelangen über kleine Risse in der Haut oder über die Schleimhäute in den menschlichen Organismus. Heutzutage ist die Syphilis recht gut heilbar, wenn sie früh genug erkannt wird. Ist dies jedoch nicht der Fall, so kann sie chronisch verlaufen und zu Spätfolgen bis hin zum Tod führen. Üblicherweise wird sie mit Antibiotika – über eine Penicillin Infusion oder Injektion – behandelt. Zu den typischen Symptomen einer Syphilis zählen:

  • Bildung von Geschwüren an den Geschlechtsorganen
  • Absonderung einer farblosen Flüssigkeit ausgehend von den Geschwüren
  • Anschwellen der Lymphknoten
  • später: Hautausschläge, Haarausfall, Schleimhautentzündungen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, neurologische Störungen

Tripper wird ebenfalls durch Bakterien, den so genannten Gonokokken, hervorgerufen. Diese besiedeln die Schleimhäute der Geschlechtsorgane und werden so wie Syphilis meist mit Antibiotika behandelt. Die Heilungschancen sind recht groß, wenn die Erkrankung früh erkannt wird. Tripper hat folgende Symptome:

  • milchiger Ausfluss
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Was kann man dagegen tun? Den Tripper behandeln sollte man mit der Einnahme empfohlener Medikamente. Welche das genauso sind, sollte individuell mit einem Arzt abgesprochen werden.

Die dritte Geschlechtskrankheit, die in Deutschland am häufigsten vorkommt, meist unbemerkt bleibt und ebenfalls mit Antibiotika behandelt wird, ist Chlamydien. Die ersten Beschwerden treten ein bis drei Wochen nach der Ansteckung auf. Zu diesen gehören:

  • Juckreiz
  • schmerzende Augen
  • Brennen der Harnröhre
  • verstärkter Ausfluss

Viren als Übeltäter

Auch Viren gelten als Auslöser von Geschlechtskrankheiten. Die bekannteste Erkrankung ist wohl HIV bzw. AIDS. Die Erkrankung kommt meist schleichend daher, während das Abwehrsystem immer mehr geschwächt wird. Die Therapie zielt auf eine gesunde Lebensführung und eine gleichzeitige mehrwöchige Anti-Virus-Therapie. Die ersten Symptome von HIV sind:

  • Anschwellen der Lymphknoten
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit

Ebenfalls durch Viren und einen ungeschützten Sexualverkehr ausgelöst wird Hepatitis B. Bei dieser Erkrankung kann die Leber aufgrund einer Entzündung ihre Funktion nicht mehr richtig wahrnehmen. Oft kann Hepatitis B von selbst innerhalb von 4 – 6 Wochen heilen. Wird die Erkrankung chronisch, so werden Virustatika gegeben. Typische Symptome sind:

  • zuerst: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen
  • später: Symptome der Gelbsucht (Hellfärbung des Stuhls, dunkler Urin, gelbe Haut)

Tipp: Sie finden mehr zu der Erkankung Hepatitis B bei der deutschen Leberhifle e.V.

Gerade da Geschlechtskrankheiten oft unbemerkt bleiben, sind sie so gefährlich. Sie können Spätfolgen mit sich ziehen, chronisch werden, zu Unfruchtbarkeit oder auch zum Tod führen. Kondome bieten in einem hohen Maß Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und sollten daher herbeigezogen werden.

Foto: © drubig-photo – Fotolia.com