Deutsches Schulessen bekommt „mangelhaft“: Viel Fett, wenig Nährstoffe

Heute ist sich jeder Deutsche der Wichtigkeit einer gesunder Ernährung bewusst. Die Medien informieren immer wieder darüber, welchen Einfluss ausgewogene, nährstoffhaltige Kost auf den menschlichen Körper hat.

Jedoch scheint dieses allgemeine Wissen vor den Türen von Deutschlands Schulküchen halt zu machen. Unlängst stellte sich innerhalb einer Studie heraus, das die Mahlzeiten, die Schulkindern serviert werden, völlig unzulänglich sind.

Schulkantinen bestehen Prüfung nicht

Die Hochschule Niederrhein wertete unlängst eine Reihe von Studien aus, die sich mit der Qualität des deutschen Schulessen befassten. Die Resultate waren erschreckend. In seiner großen Mehrheit entspricht das Essen, das in deutschen Schulen serviert wird, nicht den Anforderungen moderner Ernährung.
Die einzelnen Studien bestätigen, dass wesentlich zu viel Fleisch angeboten wird, das in der Regel noch dazu von minderer Qualität ist. Dazu gibt es viel zu wenig Gemüse. Wird einmal Gemüse angeboten, so ist dieses durch zu langes Kochen ausgelaugt und sämtlicher Nährwerte beraubt. Dazu ist die Präsentation in der Regel wenig Appetitanregend und in vielen Fällen ist die Zubereitung dazu noch unhygienisch.

Vollkornprodukte, Fisch und mageres Fleisch soviel reichlich frisches Gemüse und Obst glänzen in unserer Schulernährung durch Abwesenheit.
Leider gibt es in Deutschland heute noch keine rechtlichen Vorgaben, die ein einheitliches Schulessen regeln. Vielmehr dreht sich die Streitfrage heute noch um den Sinn des Ganztagsunterricht. Somit bleibt die Verpflegung der Schüler meist dem Zufall überlassen. In vielen Schulen findet man die sogenannte Warmverpflegung. Bei diesem System wird das Essen oft stundenlang warm gehalten. Dementsprechend enthält es kaum noch Vitamine, wenn es schließlich zum Verzehr kommt. Außerdem verfügt es über einen wenig schönen Anblick und schmeckt ausgelaugt.
Immer wieder wird empfohlen, lieber tiefgefrorenes Essen in den Schulküchen aufzuwärmen, dass über einen höheren Vitamingehalt und Frischewert verfügen und den jungen Menschen eine gesündere Ernährung bieten würde.

Richtig Essen will gelernt sein

Die Situation in Deutschlands Schulküchen ist bedauernswert. Einerseits wäre es natürlich wünschenswert, dass Kinder und Jugendliche auf eine Weise ernährt werden, die der Gesundheit zuträglich ist. Gleichzeitig hat die minderwertige Schulnahrung jedoch auch einen Langzeiteffekt. Die Kinder gewöhnen sich entweder an das Schulessen, oder ziehen es vor, mit dem Geld lieber Fast Food zu kaufen, das nicht minder nährstoffarm ist. In jedem Falle werden bei den Kindern schlechte Essgewohnheiten gefördert, die in den meisten Fällen auch in das Erwachsenenleben hinein beibehalten werden. Würde sich die Bildung der Kinder auch auf eine gute Ernährungsweise in Form einer gesunden Schulmahlzeit erstrecken, so stünde es zu erwarten, dass in Zukunft weniger Erwachsene an ernährungsbedingten Störungen leiden.

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/wissen/ungesunde-mensen-zu-viel-fett-und-zu-wenig-naehrstoffe-im-schulessen,10808894,16118296.html

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