Als Geschmacksverstärker sind die verschiedenen Glutamate die Wunderwaffe der Lebensmittelindustrie. Der Neurotransmitter verstärkt das Hungergefühl, sodass sich die Absatzrate, selbst ungenießbarer Lebensmittel, deutlich erhöht.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten – Nebensache!
Glutamat- was verbirgt sich dahinter?
Glutamat ist eine Sammelbezeichnung für die verschiedenen Salze und Ester der Glutaminsäure. Mononatrium-, Monokalium-, Calciumdi-, Monoammonium- und Magnesiumdiglutamat sind als Zusätze in der Lebensmittelindustrie zugelassen.
Glutaminsäure ist eine Aminosäure, die für unsere Körperfunktionen unersetzlich ist. Als Ausgangsstoff für die Proteinsynthese und vor allem als Neurotransmitter, dessen Rezeptoren direkt im Stammhirn verortet sind, spielen Glutaminsäure und ihr Syntheseprodukt Glutamat eine essentielle Rolle in unserem Organismus. Die Regulierung des Appetit- und Hungergefühls sowie der Schmerzempfindung wird direkt durch den Neurotransmitter gesteuert.
Da künstlich hergestellte Glutamate vom menschlichen Organismus genauso gut verwertet werden können wie ihre natürlichen Verwandten, wird der Geschmacksverstärker schon lange kritisiert, gesundheitliche Probleme zu verursachen. Aufgrund der Fähigkeit, die Blut-Hirnschranke zu durchtreten, steht der Stoff ferner unter Verdacht, eine dem Rauschgift ähnliche Wirkung zu haben, die sogar Sucht entstehen lässt.
Gesundheitliche Beschwerden
Die Liste der Probleme, ausgelöst durch erhöhten Glutamatverzehr, ist lang. Obwohl der Neurotransmitter immer noch nicht eindeutig als Verursacher des Chinarestaurant- Syndroms nachgewiesen wurde, gibt es auch keine anderen Erklärungsansätze dieses Phänomens. Neben Unwohlsein sind typische Symptome einer Reaktion auf Glutamat:
Magenschmerzen und Übelkeit, Bluthochdruck und Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern und Kribbeln am gesamten Körper, Engegefühl und Panikattacken, Kopfschmerzen und Migräne sowie Konzentrationsstörungen. Doch auch Langzeitwirkungen sind keinesfalls ausgeschlossen, da sich das Glutamat im Körper anreichert. So kann es zu Alzheimer und Parkinson, Krebserkrankungen und vor allem der Ausbildung eines Glaukoms und Adipositas kommen. Klinische Untersuchungen, besonders der Langzeitwirkungen, sind schwer, doch erste Tierexperimente mahnen zu großer Sorge.
Verschleierung durch die Lebensmittelindustrie
Glutamat hat schon länger in der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Verringerte Absatzraten sollten die Lebensmittelindustrie zum Handeln zwingen. Produkte ohne schlechte Publicity, also ohne Glutamat, herzustellen ist jedoch nicht einfach, wenn weder die Gewinnmarge noch der Endpreis steigen sollen- also was tut der gewiefte Unternehmer?
Der Trick ist denkbar simpel- die Kunden werden einfach überlistet. Die Bezeichnung Glutamat wird vollkommen legal durch einen nicht negativ belasteten Namen oder E- Nummer in der Zutatenliste ersetzt und schon ist alles in Ordnung – die Wünsche und Gesundheit der Kunden sind erneut unwichtig.
Alternativnamen für Glutamat sind:
- Hefeextrakt
- Autolysierte oder hydrolysierte Hefe
- Proteinisolate
- Hydrolysierte Gemüseproteine
- Sojaextrakt
- E 625 ( Magnesiumdiglutamat)
- E 624 (Monoammoniumglutamat)
- E 623 (Calciumdiglutamat)
- E 622 (Monokaliumglutamat)
- E 621 (Mononatriumglutamat)
Foto: © Zerbor – Fotolia.com