Ist Soja ein vollwertiger Ersatz für Milch?

Steigende Bevölkerungsgruppen an Vegetariern und Veganern erhöhen stetig die Auswahl an Sojaprodukten in Lebensmittelgeschäften. Ersatzprodukte für Milch, Joghurt, Quark, Käse und Fleisch stehen auf Sojabasis zur Verfügung.

Doch können pflanzliche Produkte mit der traditionellen Kuhmilch wirklich Schritt halten?

Das wichtigste vorweg,…

… ja sie können. Das Märchen der unersetzbaren Kuhmilch kann definitiv aus der Welt geschafft werden. Soja ist nicht nur für Kuhmilchallergiker und Laktoseintolerante ein gutes Ersatzprodukt, sondern auch für alle anderen von großem Vorteil. Aus gesundheitlicher Sicht spricht alles für Sojaprodukte.

Einzige Kontraindikation für die Verwendung von Sojaprodukten ist eine Sojaallergie und aufgrund der Gefahr von Kreuzallergien eine angezeigte Allergie gegen Birken.

Nährstoffvorteile

Sojaprodukte enthalten vergleichbare oder sogar höher liegende Nährstoffkonzentrationen wie Kuhmilch. Soja ist reich an Kalium, Eisen, Folsäure, Vitamin B6 und Magnesium. Das pflanzliche Eiweiß ist aufgrund der kritischen Cholesterinwerte durch tierisches Eiweiß der Kuhmilch sogar vorzuziehen.

Soja enthält zudem Isoflavone. Diese Phytoöstrogene haben positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Es wird vermutet, dass sie Herz-Kreislauf Erkrankungen vorbeugen, Krebszellen hemmen und Klimakteriumsbeschwerden verringern.

Nährstoffnachteile

Einzige Nährstoffmakel sind der geringe Kalziumgehalt und die Abwesenheit des Vitamin B 12 in Soja.

Kalzium wird für den Knochenaufbau und die Funktion der Muskeln unbedingt benötigt. Doch hier gibt es eine Lösung. Schon jetzt wird vielen Sojaprodukten künstliches Kalzium beigesetzt. Doch kann Kalzium auch auf natürliche Weise aufgenommen werden. Grünes Gemüse und kalziumreiches Mineralwasser spenden den notwendigen Nährstoff ebenso gut wie Kuhmilch.

Vitamin B12 ist nur in tierischen Produkten enthalten und muss daher bei einer fleisch- und milchfreien Ernährung künstlich zugesetzt werden.

Geschmack

Soja hat einen speziellen Eigengeschmack, den man entweder mag oder nicht. Vermischt mit Obst, Gemüse und Gewürzen ist dieser jedoch nicht mehr wahrnehmbar. Einzig das pure Trinken von reiner Sojamilch ist für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig.

Ökologischer Fußabdruck

Die Verringerung des eigenen ökologischen Fußabdrucks wird immer wichtiger. Es steht nur dieser Planet zur Verfügung und so sollte mit dessen Ressourcen sparsam umgegangen werden. Wird vor Augen geführt, dass eine Kuh zur Produktion für einen Liters Milch die gleichen Ressourcen verbraucht wie zur Produktion für einen Liters Sojagetränk, ist schon jetzt deutlich, was dem Klima gut tut und was nicht. Zudem produziert eine Kuh Unmengen an CO2 und dem besonders klimaschädlichen Methan. Auch die Wasserbilanz ist bei Sojaprodukten zumeist deutlich besser.

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